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Fürst bleibt Fürst ?

Helmut Rippl kämpfte gegen engen Zeitgeist
und rettete bedeutende deutsche Gartenkulturwerke 

Um zu einem berühmten und anerkannten Garten- und Landschaftsarchitekten zu werden, musste Helmut Rippl einen langen und steinigen Weg gehen. Rippl hatte sich schon früh für die während und nach der Aufklärung durch die regierenden Grundherren, Grafen, Fürsten und Könige errichteten Parkschöpfungen begeistert und besonders an den Landschaftsparkwerken des Fürsten Hermann von Pückler Gefallen gefunden. Doch das war in einem sozialistischen Land, in dem man nichts mehr von Grafen, Fürsten und Königen als Bau- und Kultivierungs-Herren wissen wollte, gefährlich. Seine Doktorarbeit wurde auch daher nicht angenommen und bei einem Vortrag über Pücklers Gartenkunst entgegnete ihm ein Genosse: „Helmut Du kannst uns erzählen was Du willst, "Ferscht bleibt Ferscht", aus dem Sächsischen übersetzt heißt das: „Fürst bleibt Fürst“. Mancher Funktionär hatte damals noch nicht begriffen, dass nicht alles schlecht war, was frühere Herrscher geschaffen hatten.

Helmut Rippl, Landschaftsarchitekt, Stadtplaner, Parkdenkmalpfleger und Pücklerforscher, Jahrgang 1925, diplomierte 1952 an der Humboldt-Universität Berlin. Seine Lehrer in Gartenkunst und Landeskultur waren Georg Bela Pniower und in Kunstgeschichte Willi Kurth. Nach ersten Berufsjahren bei Walter Funcke in Potsdam arbeitete er ab 1956 für die Gebiets,- Stadt,- und Dorfplanung im Raum Cottbus, dem vom Bergbau geprägten Kohle und Energiebezirk mit dessen riesigen Landschaftsdevastierungen und expandierenden Städten und Siedlungen. Sein Engagement für die vernachlässigten und vom Bergbau bedrohten Ländlichen und Pücklerschen Parke von Branitz und Muskau führte 1974 zur Berufung als Leiter des „Zentralen Parkaktivs im Fachausschuss für Dentrologie und Gartenarchitektur des Kulturbundes der DDR“ (bis 1982) und ab 1971 als Leiter des Bezirksparkaktivs Cottbus, beides Ehrenämter. Letzteres übte er bis zur Pensionierung 1990 aus.

Zur „Landschaftsplanung nach der Kohle“ kam Rippl erst nach Otto Rindts Tod, an dessen Grab er sich als Fortsetzer der Rindt’schen Ideen gerufen sah. Aber es blieb nicht bei diesem Nachruf. Hatte Otto Rindt die Ur-Intention für den Madlower und den Sachsendorfer See, so erweiterte Helmut Rippl diese durch die Gestaltung des nahen Umfeldes bis hinein in die Madlower Schluchten vor Branitz. Seit 1994 skizzierte Rippl also Rekultivierungs- und Planungsvorschläge für das Niederlausitzer Tagebaurevier.

1994 rief der Verfasser, seit drei Jahrzehnten mit Helmut Ripppl fachlich und gesellschaftlich verbunden, diesen nach Brieske, die Planungsgedanken des verstorbenen Otto Rindt weiterzuführen und diesen in einer Hommage zu ehren. Das war der Anfang einer „IBA-Vision“ als Instrument der Stadt,- und Landschaftsgestaltung nach der Kohle, exemplifiziert an dem auslaufenden Tagebau Meuro.

Darob 1997 in das Gründungskuratorium der IBA Fürst-Pückler-Land berufen, realisierte Helmut Rippl neben den zwanzig Jahre dauernden Park-Rekonstruktionen und Parkerweiterungen von Fürstlich Drehna, im Auftaktgebiet der Internationalen Bauausstellung Fürst Pückler-Land, in Großräschen-Süd, die Alleen „Seestraße“ und die „Allee der Steine“ zum einstigen Tagebau Meuro, dem späteren Ilse-See.

Aus der künstlerischen Wahrheit Pücklerscher Landschaftsparke vollendet sich hier mit „suptilem Impetus“ sein gärtnerisches Lebenswerk mit dem Credo: Barockpark und Landschaftspark, die Wurzeln neuer Parklandschaften.

Seine weltanschauliche Sicht postulierte er schon gefährlich laut in den 70-er Jahren: „..der Materialismus ist am Ende, er kann nicht alles erklären“ ebenso mutig wie weitsichtig.

Auch heute folgt er einem, von Doktrin freien Pantheismus, einem Einssein Gottes mit der Natur.

Auch in die Anthroposophie Rudolf Steiners, den der Autor nur als Architekten des „Goetheannums“ kannte, führte er schon zu DDR-Zeiten ein. Die Suche nach der Ganzheitlichkeit von Natur und Leben bestimmt Helmut Rippls Wirken als Garten,- und Landschaftsarchitekt.

Helmut Rippl hat an der Bewahrung zahlreicher Parkwerke in Ostdeutschland großen Anteil. Auch nach seiner Pensionierung bewahrte er historische Parks vor dem Untergang und beriet deren Besitzer bei der fachgerechten Wiederherstellung, so z.B. die Besitzer des von der Königin von Portugal begründeten Fulwell-Parks in Umkirch, des vom vorderösterreichischen Reichskanzlers Kaiser Maximilians begründeten Schlossparks Buchheim in March/ Breisgau und die Gemeinde Umkirch bei der Begründung des Mühlenparks um die alte Schlossmühle. Werner Semmler, der Besitzer des Fulwell-Parks, ein engagierter „Parkomane“, wurde 2002 beim Bundespräsidenten in Berlin mit dem „Europäischen Gartenkultur-Schöpfungspreis“ ausgezeichnet.

Seine Wahl-Heimatstadt Cottbus verlieh Helmut Rippl 1984 den Blechen-Preis und im Jahr 2000 die Ehrenmedaille der Stadt Cottbus.

Seine Idee der Verwendung von Bergbau-Findlingen setzte Helmut Rippl mit der Findlings-Inszenierung auf der Bärenbrücker Höhe, über dem späteren Cottbusser Ostsee gelegen, zur „Allee der Steine“ um. In der Verwendung farbiger Bäume für die Begleitung der Steinallee aus Findlingen war der Park Fürstlich Drehna Vorbild, der von Helmut Rippl betreut und im Bergbauteil neu von ihm gestaltet wurde.

Rippl blieb zeitlebens ein treuer Bewunderer von Pückler, dem Fürsten unter den Gärtnern. Er blieb ein leidenschaftlicher Bewahrer Pücklers Werke, ein Kenner und Anwender seiner Andeutungen über Landschaftsgärtnerei und ein begnadeter Gärtner. Trotz aller sozialistischen Anfeindungen damaliger DDR-Funktionäre blieb er ein mutiger Fürsprecher für den seit 134 Jahren toten Fürsten. Ein „Fürst unter den Gärtnern“ und ein Fürst für Pücklers – hoffentlich - ewig überlebende Werke.

Helmut Rippl ist noch heute leidenschaftlicher Gärtner und auch für ihn gilt Pücklers Aphorismus:

"Wer mich ganz kennenlernen will, muss meinen Garten kennen, denn mein Garten ist mein Herz"


von Städte,- und Landschaftsplaner Wolfgang Joswig


  (Europäische Kulturstiftung, Artikel-Nr. 35)

Angelegt am 23.09.2009 20:28.

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